News

Eine Mutmacherin überwindet alle Hürden

Chancengleicht für Frauen und Mädchen

GDN - Chancengleichheit für Mädchen sowohl für Frauen mit Behinderungen. Ein wichtiger
Bestandteil der Arbeit des Vereins der Christoffel-Blindenmission. Nun setzt sich CBM
verstärkt dafür ein, sie frühzeitig zu fördern. Hierzu gehört ein Schulbesuch
mit einer angemessenen Aus - und Weiterbildung.
Das ermöglicht den betroffenen Frauen, später einmal ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, so wie Rita Agum. Rita ist heute stolz darauf, anderen Mädchen ein Vorbild zu sein.
Jedes Mal, wenn Rita Agum aus Kamerun vor einer Klasse steht, erzählt sie ihre eigene Geschichte als Märchen: "Es war einmal ein Mädchen, das war krank und sollte im Wald ausgesetzt werden." So beginnt die Frau Anfang 30 und stützt sich energisch auf ihre Gehhilfen. Als Kind erkrankte sie an Kinderlähmung. Viele im Dorf hielten das für Hexerei. Ärzte und Nachbarn legten den Eltern nahe, die Kleine auszusetzen - damals eine gängige Praxis, doch die Eltern widersetzten sich.
Heute arbeitet Rita Agum für Promhandicam, der Partnerorganisation der Christoffel-Blindenmission (CBM) und macht sich für Menschen mit Behinderungen stark.
Ihre Zugehörigkeit bei der CBM ermöglicht es, das alle dieser Behinderten in allen Lebensbereichen
eingegliedert werden. Diese Aufklärungsarbeit wird auch in weiteren Schulen durchgeführt.
Rita Agun betont, viele Mädchen mit Behinderungen sind oft mehrfach diskriminiert, dies gelte
ganz besonders für Entwicklungsländer."In Kamerun werden Mädchen immer noch häufig für ihre Rolle im Haushalt und in der Familie erzogen. Sie können sehr viel seltener lesen und schreiben", sagt Rita Agum: "Wenn sie zudem eine Behinderung haben, sind ihre Bildungsmöglichkeiten noch geringer."
Wie wichtig die Arbeit von Rita Agum ist, beweist der Fall der neunjährigen Estelle .
Das Mädchen ist stark sehbehindert, besucht eine inklusive Schule in Kameruns Hauptstadt Yaoundé. Noch falle es Estelle schwer, dem Unterricht zu folgen, das Alphabet in Blindenschrift zu lernen. Rita besucht sie regelmäßig in der Schule, macht ihr Mut und achtet darauf, dass das Mädchen bestmöglich gefördert wird. Sie spricht mit Lehrern und Behörden und hat es mit ihrer Lobbyarbeit inzwischen sogar geschafft, dass 26 Schulen in Yaoundé nun auch Kinder mit Behinderungen aufnehmen.
Behinderungen gilt in vielen afrikanischen Ländern wie ein Fluch. Agun ,hat dies am eigenen
Leib erfahren. In der Schule wurden warnten die Eltern ihre Kinder ,sich neben Rita zu
setzen ,auch Furcht ,ihre Behinderung könne übertragen werden. Hänseleien gehörten
ebenfalls dazu sowie weitere Anfeindungen. Mit ihrer Unterstützung und mit viel Willenskraft ist sie ihren Weg gegangen. Sie hat Politik und Kommunikation studiert und drei Uni-Abschlüsse.
Heute steht die quirlige Frau mitten im Leben, kann von ihrem Gehalt die gesamte Familie ernähren. Mit ihrer Arbeit ermöglicht sie, dass noch mehr Mädchen wie die sehbehinderte Estelle eine Chance auf Bildung bekommen. Und Rita kämpft dafür, dass sie weniger Hürden überwinden müssen als sie.
Heute ist Rita Agun eine junge Frau die stolz auf das ist, was Sie bisher erreicht hat.
Wirklich ein Vorbild für viele andere Mädchen.
Rita Agun
Quelle: CBM
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.